Gleich am Anfang sei eine große Warnung vorausgeschickt: Wer
eine ähnlich tiefgründige Serie wie Neon Genesis Evangelion erwartet, der ist
schlicht auf dem Holzweg, denn die Story bietet zwar interessante Charaktere,
doch hier steht die Action und Comedy eindeutig im Vordergrund, wobei den
Machern nicht mal Evangelion heilig ist, so dass auch das an einigen Stellen
kräftig durch den Kakao gezogen wird.
Leidtragender in dem anime ist der junge Naota, dessen Bruder nach Amerika
ausgewandert ist, um dort Profibaseball zu spielen. Zurückgelassen hat er
allerdings Mamimi, die sich in ihn verknallt hatte, und sich jetzt als Ausgleich
mit Naota die Zeit vertreibt. Nachdem sie
sich mal wieder an ihrem Stammplatz, einer großen eisernen Brücke getroffen
haben, wird der bemitleidenswerte Naota von einem Mädchen auf einer Vespa
überfahren, und als ob das noch nicht schon schlimm genug gewesen wäre,
versetzt sie ihm noch, nachdem sie ihn "Mouth to Mouth" wieder zu den
Lebenden zurückgeholt hatte, mit ihrer Gitarre einen kräftigen Schlag auf den
Kopf. Mamimi hat derweilen die ganze Action mit ihrem Photoapparat geknipst, doch
als die verrückte Lady noch mal zuschlagen will, greift Mamimi schließlich ein,
und nimmt Naota ohnmächtig und wehrlos wie er ist in Schutz.
Zu Hause muss Naota feststellen, dass ihm ein
riesiges Horn gewachsen ist, das sich glücklicherweise unter einem dicken
Pflaster zusammenquetschen lässt. Doch noch ein Schock wartet auf ihn: Haruko,
die schlagwütige Lady auf der Vespa, wurde von seinem Vater, den sie auch noch
mit voller Breitseite erwischt hatte, als Haushälterin angestellt. Diese
offenbart sich Naota als "Space Investigator", mit anderen Worten ein
Alien. Von diesem Zeitpunkt an wird es dann total schräg, denn als Mamimi
zufällig herausfindet, dass ihr nach Amerika ausgewanderter Liebling eine
andere hat, und Naota hinter ihr herläuft, um sie zu trösten, wird sein Horn
aktiv, wächst ins Unermessliche und nimmt die Form von einem roten Androiden
an, der von einer riesigen Robo Hand festgehalten wird, die ebenfalls aus Naotas
Kopf hervorspringt. Der Android und die Hand liefern sich ein hartes Gefecht,
und dann gewinnt der Android und die Hand ist futsch, und dann kommt das Alien
Haruko und haut dem Androiden ihre Gitarre auf den Kopf, und dann hat der Kopf
einen
kleinen Schaden und der Androide ist nicht mehr rot sondern weiß, und
dann steht er in der Bäckerei von Naotas Vater und backt Brot.
Nein, ganz im Ernst: Man kann die Story einfach nicht gut nacherzählen, und es
gibt schließlich auch noch so einen Faktor X, bei dem man nur Vermutungen
anstellen kann, ähnlich wie bei NGE, aber nichts Genaueres weiß. Man muss
das Anime einfach erleben, denn was so verwirrend und merkwürdig klingt, ist in
Wahrheit eines der schrägsten anime, das man unbedingt gesehen haben sollte.
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