Captain Future  

Titel (+alt.) Captain Future
Episodenanzahl 52
Kategorie TV
Genre SciFi, Action
Erscheinungsjahr 1978
Studio Toei Animation
Regisseur Tomoharu Katsumata
Charadesign Takuo Noda
Toshio Mori
Autor Edmond Hamilton
Musik Yuji Ohno (jap. Version)
Christian Bruhn
(dt. Version)
cel Info cels
Guu-rating

Beschreibung
Es geht um den heldenhaften Captain Future, der mit seiner Mannschaft fernab jeder Zivilisation auf seiner Mondbasis lebt und immer dann von der Regierung des Sonnensystems zur Hilfe gerufen wird, wenn mal wieder ein Größenwahnsinniger die Weltherrschaft an sich reißen will.

Die Future Mannschaft besteht natürlich aus dem titelgebenden Helden, dann gibt es noch Grag den Roboter, Otto den Androiden und Professor Simon, oder besser gesagt das Gehirn von selbigem, das in einer fliegenden Apparatur am Leben erhalten wird. All das versetzt zwar den typischen männlichen Zuschauer bereits in Ekstase, aber damit auch was fürs andere Geschlecht geboten wird, gibt es noch Joan Landor von der Weltraumpolizei. Sie zeigt zwar hier und da Ansätze, dass sie auch alleine gut zurecht kommt, allerdings landet sie letztendlich immer in einer Situation, aus der sie der Captain retten muss. Frau Landor ist natürlich heftigst in den Captain verliebt, da dieser aber seit frühester Kindheit in seiner eher unromantischen WG, bestehend aus künstlichen Menschen und fliegenden Gehirnen, lebt, weiß er nicht recht was er mit einer Frau anfangen soll.

Genug Stoff also für etliche Folgen der Sci-Fi Space Opera.

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)
Captain Future ist der Held all derer, die ihre Kindheit in den frühen 80er Jahren hatten. In dieser finsteren Zeit gab es Berichten zufolge gerade mal 2 Fernsehsender (ARD und ZDF) und evtl. noch ein drittes Programm, auf denen gerade für Kinder nichts wirklich aufregendes lief. Doch dann erschien eine Serie im Kinderprogramm, die die Bezeichnung "Kult" heutzutage zurecht trägt - Captain Future.

Ursprünglich bestand eine abgeschlossene Geschichte aus 4 Episoden zu je 25 Minuten, für die deutsche Ausstrahlung wurden diese allerdings auf 3 Episoden gekürzt.

Durch diese fehlenden 25 Minuten pro Episode wirken die Folgen teils sehr konfus, da auch für die Handlung wichtige Dinge der Schere zum Opfer fielen. Synchronisiert wurden auch nur die gekürzten Folgen, daher wird es wohl nie eine ungeschnittene deutsche Fassung mit den original Sprechern geben. Ungeschnittene Fassungen gibt es dagegen z.B. in Frankreich oder Italien.

Eine große Besonderheit bei dieser Animeserie ist, dass sie auf Kurzgeschichten und Romanen von Edmond Hamilton beruhen, und nicht wie sonst üblich auf Basis von bestehenden Mangas, oder von speziellen Anime Autoren verfasst wurden. Diese wurden von 1940-1944 in sogenannten "Pulp Magazinen" veröffentlicht.
Hamilton selbst studierte Physik und vereinte dieses wissenschaftliche Wissen mit Fiktion und Fantasie.
Diese Mischung scheint auch der Grund dafür zu sein, dass die Verfilmung seiner Stories bis heute reges Interesse findet. Oft werden in der Serie wissenschaftliche, komplexe Vorgänge kindgerecht erklärt. Beispielsweise was ein Parallelraum ist, oder warum sich jemand De- und Rematerialisieren kann, und somit nicht angreifbar ist. Es ist dadurch vieles nachvollziehbar und somit glaubhaft dargestellt.

Zu dieser Faszination kommt sicherlich auch hinzu, dass zum Ausstrahlungstermin in den frühen 80ern sonst nur kindliche "heile Welt" Anime wie Heidi, Wickie, oder Biene Maya im TV liefen. 

Auch die Synchronisation ist ein wesentlicher Teil eines jeden Animationsfilmes und der hat CF nicht zuletzt in D, F, und IT nach vorn geholfen. Alle drei dubs sind schlichtweg spitze. Schaut man sich die Namen der deutschen Sprecher an, sieht man eine Liste von Top Schauspielern mit sehr charismatischen Stimmen der damaligen Zeit. Wolfgang Völz vom Raumschiff Orion, der Sprecher von Käptn Blaubär, oder Joachim Dittberner, der Patrick Duffy in Dallas gesprochen hat, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie haben der Serie erst das Leben eingehaucht. Natürlich auch Christian Bruhn, der eines seiner genialstes Werke beisteuerte. Das witzige ist, bei der meisten Musik handelt es sich eher um Fusion Funk Jazz, als um Schlager, die er sonst produziert hat. Man denke an "Marmor,Stein und Eisen bricht", eines seiner bekanntesten Titel in Deutschland. Andere Serientitelmelodien waren aber nicht minder bekannt: Heidi, Manni der Libero, Oliver Maas....und und und.

Die Serie wurde damals im Zuge der großen Popularität des ersten Star Wars Filmes angegangen und im Vergleich zu anderen Animeserien dieser Zeit mit einem wesentlich höheren Budget versehen, was sich in der Animation, dem Shading und den Details widerspiegelt. Die Serie war auch für ein internationales Publikum gedacht, deshalb sicherlich auch das viele Englisch in der Serie auf Türen, Computern etc. 
Erstaunlich und sicherlich einzigartig in der Anime Industrie Japans ist, dass es Captain Future auf keinem Medium zu kaufen gibt und gab. Nicht einmal auf einer Video Kassette. Warum dem so ist, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben.

 
 
persönliche Meinung (Herbert)
Bei Captain Future kann ich keine objektive Wertung abliefern, was soll man auch zu einer holprig animierten Serie sagen, deren Held beziehungsgestört, frauenfeindlich und schiesswütig ist, außer dass sie absolut kultig ist und jedem, der sie noch nicht gesehen hat - falls es so jemanden überhaupt gibt - wärmstens zu empfehlen ist.
persönliche Meinung (Seb)
Für mich persönlich wird CF immer einer der besten Animes bleiben, denn ich sehe die Serie als gelungenes Gesamtkunstwerk, welches trotz einiger modischer Details, durch seine Story und Erzählweise immer zeitlos bleiben wird. Der Zufall wollte es, das Grafik, Synchro und Musik eine geniale Einheit bilden.
Ich glaube auch, dass durch die Identifikationsmöglichkeit, der vielen verschiedenen Charaktere einfach auch ein breites Publikum angesprochen wurde (es gibt sogar eine Szene, wo Grag zu Otto sagt, er hätte viel mehr Fans da draußen als er *g*).
Viele der Szenen, die in Deutschland der Schere zum Opfer gefallen sind, waren tatsächlich recht blutrünstig, oder gewalttätig für die damalige Zeit. Der Rest erzählte kleine Nebenstories, oder war für die hiesige Ausstrahlung einfach nur zu lang.

Es gibt nur wenige englische Folgen, die es auf den Markt geschafft haben, ein Tape wurde von (berühmt, berüchtigt) "Harmony Gold" gedubbed. In dieser Version sind die Stimmen halbwegs erträglich, allerdings scheint keine 1:1 Übersetzung erfolgt zu sein. Das andere Tape stammt von einer Firma namens "ZIV International" und beinhaltet einen furchtbar überzogenen Dub, der sicherlich mit zum Misserfolges in den USA beigetragen hat.

Von mir ein absolut "Genial"! Captain Future liebt man, oder hasst man, dazwischen gibt es nichts :O)
persönliche Meinung (Shaolan)
Wer den Hype um Captain Future vollends verstehen will, muss wohl damit aufgewachsen sein. Für jemanden wie mich, der dem damaligen Hype entgangen ist und der sich auf die Ausstrahlung bei Tele 5 vor einigen Jahren stützen muss, ist Captian Future ein interessantes SciFi Spektakel, das mit intelligenten Ideen aufwarten kann und in das jeder SciFi Fan einmal reinschnuppern sollte.

Störend wirken dagegen die deutschen Schnitte, die meiner Meinung nach stark auffallen und oft auch wesentliche Teile der Handlung zurückhalten. Die Rolle der Frauen in dieser Serie würden jede Frauenrechtlerin aufschreien lassen und wir können nur hoffen, dass sich keine zu einer Captain Future Ausstrahlung verirrt.
 
 


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