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persönliche
Meinung (Ta-kun) |
Dieser Anime trägt die Betitelung
"sehenswert" mehr als verdient. Das trifft auf wirklich jede
Episode zu, der Anime insgesamt kann als kleines Meisterwerk angesehen werden.
Die unglaubliche Gewalt gepaart mit den Ecchi Szenen und niedlichen Chara Design
erschafft eine seltsame Atmosphäre in der man sich als Zuschauer fasziniert und
geschockt zu gleich wiederfindet.
Für mich der Anime dieses Jahres (2004), den ich jedem empfehlen kann,
der ein überdurchschnittliches Maß an blutigen Gewaltszenen vertragen kann.
Darüber hinaus wird die ganze Tragweite der Tragödie erst langsam klar und man
kommt nicht herum Verständnis für das Handeln Lucys zu empfinden.
Das Gedicht Eduard Mörikes
auf das sich Elfen Lied u.a. gründet geht für Interessierte wie folgt:
Elfenlied
Bei Nacht im Dorf der Wächter rief: Elfe!
Ein ganz kleines Elfchen im Walde schlief
wohl um die Elfe!
Und meint, es rief ihm aus dem Tal
bei seinem Namen die Nachtigall,
oder Silpelit hätt' ihm gerufen.
Reibt sich der Elf' die Augen aus,
begibt sich vor sein Schneckenhaus
und ist als wie ein trunken Mann,
sein Schläflein war nicht voll getan,
und humpelt also tippe tapp
durch's Haselholz in's Tal hinab,
schlupft an der Mauer hin so dicht,
da sitzt der Glühwurm Licht an Licht.
Was sind das helle Fensterlein?
Da drin wird eine Hochzeit sein:
die Kleinen sitzen bei'm Mahle,
und treiben's in dem Saale.
Da guck' ich wohl ein wenig 'nein!«
Pfui, stößt den Kopf an harten Stein!
Elfe, gelt, du hast genug?
Gukuk!
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persönliche Meinung (Dennis)
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Elfen
Lied ist in meinen Augen ein sehr unkonventioneller Anime, weil es etwas wie
"Elfen Lied" bisher - meiner Meinung nach - noch nicht gegeben hat.
Am auffallendsten ist sicher die ausgesprochene Brutalität, mit der die gesamte
Geschichte in Szene gesetzt wurde, aber am bemerkenswertesten ist doch auch die
Tiefe, die diese Geschichte damit auch erreicht. Es scheint zwar zuerst ein
Widerspruch zu sein, Storytiefe und Brutalität, aber Elfen Lied zeigt, dass
beides sehr gut harmonieren kann.
Für eine Fernsehserie hat Elfenlied eine überdurchschnittlich gute Grafik,
auch das Charakterdesign ist sehr gut gelungen. Die Hauptcharakterin wirkt als
Nyu wie gewünscht niedlich und als Lucy ernst und düster. Ein weiterer
Pluspunkt von Elfen Lied ist die tolle musikalische Untermalung, besonders
erwähnt sei hier das Titellied, das einfach fantastisch ist.
Elfen Lied ist sicher nichts für schwache Gemüter, aber wer sich auf die
Serie einlässt, wird mit einer sehr tiefgründigen und spannenden
Geschichte belohnt werden. Ich kann also nur jedem empfehlen, sich Elfen Lied
anzuschauen.
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persönliche Meinung (Erich)
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Elfen Lied
gehört sicher zu den Anime, die mich bisher am meisten beeindruckt haben. Im
Mittelpunkt der Story stehen die so genannten "Diclonius", in
Experimenten gequälte Kreaturen, die nicht wirklich gut und auch nicht wirklich
böse sind. Man lernt im Verlauf der Geschichte drei solcher Wesen in Gestalt
von niedlichen Girls kennen, und mitten in diesem Geschehen befindet sich das
Teenager-Paar Kouta und Yuka, deren Verbindung zu den "Diclonius" sich
erst in den letzten Folgen endgültig enthüllen wird. Die beiden nehmen die
"Diclonius" Lucy und Nana sowie das heimatlose Mädchen Mayu bei sich
in einer Herberge (die mich spontan an das Hinata-Inn aus "Love Hina"
erinnert hat) auf und leben dort wie
eine kleine Familie (was mich wiederum spontan an den "AMG-Haushalt"
erinnert hat).
Was jetzt so beschaulich klingt, ist in Wahrheit jedoch eine Achterbahn der Gefühle
und Eindrücke. Auf der einen Seite die (zumeist) heile Welt mit ihrem Ruhepol,
der Herberge, auf der anderen Seite "die Welt da draußen" mit ihren
brutalen Kämpfen um die eigene Existenz, die zumeist ein Blutbad und jede Menge
zerfetzter menschlicher Körper hinterlassen.
Eine Geschichte mit Brutalität und Grausamkeiten, die manchmal bis an die
Grenze des Erträglichen gehen, aber auch mit witzigen Szenen und Romantik. Die
Spannung wird sehr gut von Folge zu Folge aufgebaut, und die Länge des Anime
ist mit 13 Episoden ohne störende Lückenfüller genau richtig. Die Musik ist
wunderschön und passt sehr gut zur eher traurigen und nachdenklich machenden
Grundstimmung des Anime.
Vielleicht sollte man an dieser Stelle noch etwas relativieren, was die
Gewaltdarstellungen betrifft - sie sind immer nur Mittel zum Zweck und werden
nicht um ihrer selbst Willen gezeigt. Gewalt erwächst immer aus der Situation
heraus und wirkt nie aufgesetzt.
Das Ende der tragischen Geschichte kommt wahrscheinlich nicht wirklich überraschend,
ist jedoch halbwegs befriedigend und enthält auch noch ein kleines, offenes
Ende. Muss man gesehen haben!
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persönliche Meinung (Shaolan)
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Elfenlied ist sicherlich das
ungewöhnlichste Anime des Jahres 2004.
Noch nie gab es so große
Gegensätze, die in einer Umsetzung so hemmungslos aufeinandergeprallt sind, vor
allem die Tatsache, dass einer der blutigsten Anime auch gleichzeitig mit einem
extrem niedlichem Charadesign arbeitet. (Von den großen Augen, über die
niedlichen Öhrchen, und putzigen Charakteren, bis hin zu goldigen Hundewelpen
steht alles bereit, um niedergemetzelt zu werden. Und die Logik "die ist süß
gezeichnet, die wird nicht gekillt" kann weiß Gott nicht angewendet
werden!)
Die musikalische Untermalung
ist extrem gut geworden, das Opening passt zur düsteren Thematik, das Ending
mit seinen konventionelleren und ohrwurmmäßigen Tönen bereitet den Zuschauer
jedes mal wieder auf die heile Welt vor, in die er nach den 25 Minuten der Folge
wieder entlassen wird.
Die Geschichte an sich, von
einem schiefgelaufenen Experiment, das in Form einer oder mehreren mutierten
Personen außer Kontrolle kommt, und die unter allen Umständen wieder zurückgeholt
oder vernichtet werden müssen, war zwar schon oft da, wurde aber selten so
interessant umgesetzt, da hier nicht nur oberflächlich, sondern auch in der
Tiefe und auf der Beziehungsebene Spannung erzeugt wird.
Von so einem
vielversprechendem Anime hatte ich mir dann aber auch ein besonderes Ende
erwartet, doch leider wirkte das relativ konventionell und vorhersehbar.
Ich hatte den Eindruck, Ideen
wären schon noch Gute da gewesen, (z.B. was hat es mit den Hörnchen auf dem
Kopf des Chefs und seines Sohnes auf sich, und was sind seine wahren Ziele?
Wieso sind nur einige Diclonius so aggressiv? etc.) aber
keine Zeit mehr diese einzubringen, und so wurde wieder einmal, was leider bei
vielen Anime der Fall ist, der Schlussstrich an einer Stelle gezogen, die noch
mehr Fragen als Antworten bereit hielt, und mit einem eher durchschnittlichen
Ausgang versehen.
Zumindest die letzten
Sekunden haben noch mal einige Stilmittel benutzt, um einen stilvollen Abgang zu
bescheren.
Im Ganzen also ein Anime, das trotz einiger kleinerer Patzer auf keinen Fall verpasst werden sollte, so
fern man magenfest genug ist, um das Blutbad zu ertragen.
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