Ghost in the Shell 2: Innocence  

Titel (+alt.) Ghost in the Shell 2: Innocence
Episodenanzahl -
Kategorie movie
Genre Sci-Fi, Cyberpunk, Drama, Action
Erscheinungsjahr 2004
Studio Production I.G
Bandai Visual
Studio Ghibli (Co-Produktion)
Regisseur Mamoru Oshii
Charadesign Hiroyuki Okiura
Musik Kenji Kawai
Autor Mamoru Oshii (Skript)
Masamune Shirow
(Manga)
cel Info CG / 3D
Guu-rating

Beschreibung

Batou hat bei seiner Polizeiarbeit Togusa als neuen Partner zugeteilt bekommen, nachdem seine frühere Partnerin Major Motoko Kusanagi "verschwand", was das Ende des ersten Films darstellte. Als Detekiv einer staatlichen Einrichtung, der "Sektion 9", ist er für die Aufklärung und Verhinderung terroristischer Aktionen zuständig.
Batou nun ist ein reiner Cyborg, ein künstlicher Körper mit einem menschlichen "Ghost", was ihn von den reinen Robotern abgrenzt, die keine menschlichen Wesenszüge zeigen können. 
Doch auch ihm gingen mit der Zeit die meisten Erinnerungen und menschlichen Eigenarten verloren, lediglich einige Reste sind noch vorhanden, die für ihn entsprechend sehr wertvoll sind. 
Sein neuer Partner dagegen ist fast rein menschlich, wodurch es zu gewissen Spannungen und Unverständnis zwischen beiden kommt.

Beide nun werden angewiesen in einer Serie von Morden zu recherchieren, die von einem "Sexaroid" Prototypen begangen worden sind. Diese einzig für den Sex konstruierten Androiden dürften nichts weiter als mechanische Puppen darstellen, doch bringt eine Recherche bald Ungeheueres zu Tage.

Durch die hochtechnologisierte Zukunft des Jahres 2032 sind die Leute durch ein riesiges Computernetzwerk miteinander verbunden, so dass die Kommunikation untereinander auch auf dieser Ebene geführt werden kann. Viele Menschen sind mittlerweise auch permanent mit dem Netzwerk verbunden, haben sich demnach dazu entschieden Teil einer großen Maschine zu werden.
Doch birgt diese Vernetzung natürlich auch Gefahren.
So kommt es zu einem Zwischenfall als ein unbekannter Hacker sich auf seine Weise in die Ermittlungen einschaltet, indem er sich über besagtes Computer Netzwerk in Batous Gehirn hackt, und ihn so veranlasst Amok zu laufen.

Dieses Gehirnhacking wird nun ebenfalls eingesetzt um Killerprogramme bei den besagten "Sexaroid" Cyborgs zu starten. Diese gelangen nämlich wegen der perversen "speziellen Exklusivität", die sie bieten, auch in die elitären Kreise einer korruptierten und wertelosen Gesellschaft.

Die Suche nach den Drahtziehern dieser Verschwörung wird bald auch zu einer Suche nach der Definition von "Realität" und "Leben". 
Batous frühere Partnerin Motoko Kusanagi, Heldin des ersten Films, stellt dabei nun für Batou oftmals nicht mehr als einen flüchtiger Fingerzeig dar, da sie vollständig in das Netzwerk assimiliert wurde und somit zu einem "Ghost in the shell" wurde.

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Der 1995 produzierte erste "Ghost in the Shell" Film kann als Meilenstein in der Anime Geschichte angesehen werden. Der Film definierte neben Akira und Bubblegum Crisis das Genre des Cyberpunks.

Die lang erwartete Fortsetzung von "Ghost in the Shell" knüpft am Ende des ersten Films an, so dass einiges Backgroundwissen hieraus durchaus hilfreich ist. Die Tatsache, dass Major Kusanagi in das Cyberreich des Netzwerkes entschwand, ist dabei ebenso von Bedeutung wie die Definition von "Ghosts".

Grafik und Animation sind streckenweise schlicht atemberaubend und bestechen durch photorealistische Bilder. Kleinere Schwächen sind zwar bei einigen wenigen 3D Einsätzen zu erkennen (wie dem 3D Auto und dessen Fahrweise), doch überwiegen die Szenen in denen das 3D schlichtweg so bildgewaltig und bis ins letzte Detail perfektioniert ist, dass man die kleinen Ausnahmen schnell vergisst.
Während viele der Hintergründe und Maschinen in 3D sind, werden Menschen und Tiere weiterhin traditionell in 2D gezeichnet und animiert, was den Film ein besonderes Flair verleiht. Zu dem Zusammenspiel von 2D und 3D ist anzumerken, dass sich beide niemals behindern, allerdings natürlich sichtbar bleibt wann was zum Einsatz kommt, was bei diesem Film allerdings auch streckenweise durchaus gewollt ist.

Die teils ehrfurchteinflößenden Szenen von riesigen Kathedralen, getaucht in ein goldenes Sonnenlicht, umringt von riesigen weissen Vogelschwärmen, und untermalt mit einem wahnsinnig atmosphärischen Soundtrack des Komponisten Kenji Kawai begleitet von der fesselnden Stimme der berühmten japanischen Sängerin Kimiko Ito, verleihen dem Anime eine Grandiosität, die ihresgleichen sucht. Doch auch die düsteren, beschwerlich wirkenden dunklen Nebengassen gleich neben den schillernden, farbenfrohen ausgelassenen Plätzen, tragen ihren wichtigen Teil zu der dichten Atmosphäre dieses Films bei.

Die Musik unterstützt in allen Bereichen den Movie, und perfektioniert das Ganze zu einem Gesamtkunstwerk. Besitzer entsprechender Soundanlagen werden belohnt durch intensiven Basseinsatz und einem Raumklang, der einen den Film wahnsinnig intensiv erleben lässt.

Thematisiert wird vor allem der Vergleich Mensch - Maschine. Doch durch die Existenz von "Ghosts" wird diese Gegenüberstellung aufgeweicht, die Grenze verwaschen. Reine Roboter sind eigentlich lediglich Maschinen, willenlose Puppen, während Cyborgs mit "Ghosts" also einer Seele in gewisser Weise "leben". Doch diese klare Festsetzung wird im Verlaufe des Films vermehrt in Frage gestellt.

Innocence - die Unschuld. Der Filmtitel vermittelt bereits das, was eine der Grundaussagen des Films darstellt. Ein Robotor hat keinen eigenen Willen und ist somit nicht mehr als eine Puppe, erst durch Annäherungen an menschliche Eigenschaften geht dessen "maschinliche Unschuld" verloren.

Das komplexe Thema, die tiefgehende Philosophie, grandiose Grafik gepaart mit einem atemberaubenden Soundtrack, der es sogar auf eine eigene DVD geschafft hat (jap.: Scenes of INNOCENCE - Animated Clips; dt.: Ghost in the Shell 2: Innocence - Music Video Anthology) erschaffen einen Film der schlichtweg zum Pflichtprogramm eines Anime Fans zählen muss.

Wer neben "Gits 1" auch noch "Patlabor" kennt, wird sicherlich Batous Hund wiedererkennen, der in den beiden genannten Filmen ebenfalls vorkommt. Gerüchten zufolge handelt es sich dabei um den Hund des Regisseurs Mamoru Oshii.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Dreamworks hat sich in den USA mit dem DVD Release von "Gits 2 - Innocence" bodenlos blamiert, da unter anderem zuerst lediglich Untertitel für Hörgeschädigte auf der DVD zu finden waren und somit der Zuschauer auch sämtliche Geräusche mitlesen konnte.
Auf der anderen Seite ist in Japan eine internationale DVD Box (Metal 2er DVD Case) herausgekommen, die dagegen 1A englische Untertitel aufweisen kann. Diese ist auch die zu empfehlende Kaufversion, auch wenn englische Untertitel "nur" auf der DVD mit dem "Dolby Digital EX 6.1 Surround" Sound enthalten sind und nicht auf der DVD mit dem "DTS-ES 6.1 Surround" Ton. Da nämlich auf dem US Dreamworks Release der beste Ton "Dolby Digital 5.1" ist, schlägt das jap. Release ihr US Gegenstück trotzdem.

Phantastische Grafik, eine Detailvernarrtheit die ihresgleichen sucht und eine Musik, die auf entsprechenden Anlagen diesen Film erst richtig zur Geltung bringt, sind die handwerklichen Glanzpunkte dieses Films.

War der erste Film Vorbild für viele andere Filme, unter anderem bediente sich Matrix vieler Elemente aus dem Film, wird man mit etwas Aufmerksamkeit im Gegenzug nun auch einige interessante Analogien bemerken, die der zweite Gits Film zu Matrix aufweist.

Storytechnisch weiss der Film durch einen komplexen Handlungsstrang und wie erwähnt viele gut platzierte Analogien und Metaphern zu überzeugen, die den Film endgültig zu einer Anime Empfehlung erster Güte machen.
Wer nicht ins kalte Wasser springen möchte und sich etwas Hintergrundinfo zum besseren Verständnis zulegen möchte, dem sei zusätzlich der erste Gits Film wärmstens ans Herz gelegt.
persönliche Meinung (Shaolan)
Ghost in the Shell Innocence ist eine Graphische Augenweide, die unter allen Umständen versucht den genialen Bilderrausch des Vorgängers zu übertreffen, so dass dieses mal auch die 3D Animation bis zur Erschöpfung und auf eine in der Anime Welt bis dahin noch nie gesehene Perfektion, ausgenutzt wird.

Entstanden ist dabei ein Anime, das sich eine eigene Welt aufbaut, das nicht halt macht bei dem, was man selbst aus der Umwelt kennt, sondern alles noch um einiges besser darstellen möchte. Das Motto lautet größer, pompöser, glanzvoller und virtuoser! Ein Motto das zwar bei den Matrix Nachfolgern für viele in die Hose ging, dem Ghost in the Shell Universum auf Grund seiner Komplexität und Ideenreichtums keinen Abbruch tut.

Allein für die Mischung aus bildgewaltigen Settings und Handlungssträngen gepaart mit der einzigartigen Filmmusik, die starke Anlehnung an den ersten Movie zeigt, hat der Film die Höchstwertung verdient. 
Was die Geschichte angeht, so steht bei mir eindeutig der erste Movie in der Gunst, doch mag dies auch daran liegen, dass der zweite Movie sehr stark in die Welt von Ghost in the Shell eintaucht, und mir das ganze Hintergrundwissen, das durch Shiros Mangas vermittelt wurde, fehlt.
 
 
 


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