Millennium Actress  

Titel (+alt.) Millennium Actress
Sennen Joyu
Episodenanzahl -
Kategorie movie
Genre Drama, Romanze
Erscheinungsjahr 2001
Studio Genco
Regisseur Satoshi Kon
Chara Designer Honda Takeshi
Drehbuchautor Sadayuki Murai 
cel Info cels
Guu-rating

Beschreibung

Für Genya Tachibana geht ein Traum in Erfüllung. Dieser arbeitet seit längerem an einer Dokumentation über die Person "Chiyoko Fujiwara". Sie hatte in der Vergangenheit die japanische Filmgeschichte durch ihre Rollen maßgeblich mit beeinflusst, war eine der berühmtesten Schauspielerinnen Japans und konnte ihr großen Erfolge in den unterschiedlichsten Filmgenres feiern. Tachibana nun wurde die Erlaubnis eines Interviews zuteil, nachdem sich Chiyoko vor 30 Jahren aus dem Filmgeschäft zurück zog.
Seitdem lebt der ehemalige Star abgeschieden auf dem Land in einer ruhigen Bergvilla, gab bis dato keine Interviews mehr und zog sich vollkommen aus dem öffentlichem Leben zurück.

Mit einem Assistenten besucht Tachibana nun Chiyoko in ihrer Villa, um sie über die Periode ihres Lebens zu befragen, in der sie jahrzehntelang der gefeierte Stern am Filmhimmel Japans war. Er selbst, so wird schnell klar, ist ein großer Bewunderer und Fan Chiyokos. Ein kleiner alter Schlüssel, den er mit zu seinem Besuch bringt ist als Geschenk an sie gerichtet. Dieser ist sprichwörtlich der Schlüssel zu weiteren alten Erinnerungen, welche sich durch vergangene Perioden japanischer Filmgeschichte ziehen.

Denn der besagter Schlüssel fand schon seinen Weg zu Chiyoko, als ihre Laufbahn als Schauspielerin noch in ihren Anfängen stand. Damals in einer Zeit, in der in Japan Krieg herrschte und Kriegsdienstverweigerer rigoros von der Polizei verfolgt wurden, wurde dieser Schlüssel ihr von einem fliehendem Mann anvertraut. Dieser war, wie sie in den kurzen Momenten ihrer Treffen erfahren sollte ein Maler, und der Schlüssel und die darauf folgende Suche nach ihm würden ihr Leben maßgeblich prägen.

Der Film porträtiert nachhaltig Chiyoko's Leben, welches sowohl durch große Trauer als auch große Freude geprägt ist, und tritt dabei mit der Frage an den Zuschauer, ob der Lebensweg an sich das Ziel ist und dieser daher mit Freude beschritten werden sollte, oder aber ein Ziel in jedem Leben existiert, das es gilt zu finden. 

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Satoshi Kon ist mittlerweile eine bekannte Person im Anime Bereich, auch durch weitere geniale Filme und Serien wie "Tokyo Godfathers" oder "Paranoia Agent". "Millenium Actress" war 2001 sein zweiter Film nach Perfect Blue im Jahre 1997, den er ebenfalls mit Drehbuchautor Sadayuki Murai verwirklichte. 

Dabei schlägt Millenium Actress im Vergleich zu seinem ersten Film völlig neue Wege ein, sowohl was Erzählstil als auch Thematik betrifft.
Was ersteren so interessant und fesselnd macht, ist die Geschichte in der Geschichte. So wird man während der Ereignisse der Gegenwart, nämlich dem Interview mit Chioyoko Fujiwara, durch sie in ihre eigene Geschichte geführt, ihre Lebensgeschichte. Diese nun wird dem Zuschauer als Vermischung realer Ereignisse in ihrem Leben mit ihren Filmrollen präsentiert, so dass manchmal die Grenze zwischen Realität und Fiktion zu verschwimmen beginnt. 
Den roten Faden bilden dabei unter anderem der Interviewführer  Tachibana und sein Assistent, die mitgerissen von der Geschichte Chioyokos, ebenfalls in ihren vergangenen Erlebnisse und Rollen auftauchen und sie gespannt verfolgen.

Die Thematik unterscheidet sich ebenfalls grundsätzlich gegenüber Perfect Blue. Bei Millenium Actress steht das Leben Chioyokos im Mittelpunkt, eigentlich eine wunderbar große Liebesgeschichte. Doch neben vielen Höhepunkten werden auch die traurigen Momente, Rückschläge und Enttäuschungen aufgezeigt, die nicht nur den Reporter und großen Chioyoko Verehrer Tachibana gefühlsmäßig bewegen.

Satoshi Kon recherchierte für den Film sowohl die früheren Bauweisen als auch die damalige Mode (wie Kimonos in den diversen Epochen) sehr genau, was dem Film noch authentischer wirken lässt und ihn so reizvoll macht.

Darüber hinaus verleiht ein gedämpfter zurückhaltender Farbeinsatz, wie er in Chioyoko's Erinnerungen eingesetzt wird, dem Film ein besonderes Flair, dem man sich nicht entziehen kann und man wird einfach mitgerissen in eine Reise in die Vergangenheit des japanischen Kinofilms, dessen Entwicklung eine große Liebesgeschichte mit begleitete. 

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Empfehlen kann ich diesen schlicht wunderschönen Film jedem. Der skurrile interessante Erzählstil lockert die doch tiefschichtige Story mit ihren auch dramatischen Momenten auf, so dass am Ende zwar dem Zuschauer ein durchaus anspruchsvoller Film geboten wird, der aber trotz allem nicht überfordert und so Filmvergnügen pur darstellt. 
persönliche Meinung (Shaolan)
Obwohl ich von Satoshi Kons Arbeiten durchweg begeistert bin, kann ich an Millenium Actress keinen Blumentopf gewinnen.
Sei es vielleicht auf Grund der Tatsache, dass mir vielleicht einfach nur der Hintergrund fehlt, oder auch dass die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu sehr ins Kitschige gezogen wird. 
Was die Einen zum Beispiel als große Bereicherung sehen, nämlich die Reporter, die als Fans in die Geschichte gerissen werden, nerven mich eher, als dass sie zum Schmunzeln anregen.
Die Geschichte ist ziemlich dünn und vorhersehbar und die Grafik ist das Einzige, das den anderen Anime in nichts nachsteht.
Insgesamt also eher für mich eine Enttäuschung, wenn ich auch mit meiner Meinung nicht unbedingt in großer Gesellschaft bin.
 
 


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