Fuzzy
- der Name des neuen mysteriösen Mädchens bedeutet auf englisch soviel wie
"verschwommen". Sehr verschwommen kann man auch die Storykonstruktion
dieses Filmes nennen.
Zunächst beginnt der Film nach einigen Szenen erst einmal mit einem 30
minütigen überflüssigen Serienrückblick! Der Zusammenschnitt ist
allerdings nicht besonders gut gewählt, es scheinen willkürlich diverse
Serienstückchen aneinandergereiht worden zu sein. Es mutetet beinahe so an, als
hätte man während der Produktion des Filmes gemerkt, dass dessen Story einfach
nicht für eine Kinolänge reicht.
Das Chara Design unterscheidet sich wie auch die sonstige Grafik eklatant von
der Serie.
Hierzu einmal der Versuch einer Veranschaulichung. Die Serie "Nadia - The
secret of blue water" sollte ursprünglich 30 Folgen umfassen. Da die Serie
allerdings wahnsinnig erfolgreich in Japan war, verlangte der Sender NHK von
Gainax mehr Episoden zu produzieren, um die Serie somit auf 39 Episoden
auszudehnen. Diese "Füller Episoden" stellen die Lincoln Insel
Geschichte dar, das King VS King Rennen, und schließlich die Afrika Episoden.
Dieses Serientief erstreckt sich von Episode 23 bis Episode 33.
Serientief aus dem Grunde, da die Animation und Grafik auf sehr niedrigem Niveau
ist, da diese Episoden andere Studios aus Japan und Korea produzierten und nicht
Gainax selbst. Auch Story technisch konnten sich diese Folgen in keinster Weise mit dem
Rest der Serie messen und würden wohl liebend gerne von vielen Fans aus der sonst so tollen Serie verbannt werden.
Der Film (ebenfalls von NHK gefordert und ohne das Mitwirken von GAINAX
entstanden) nun unterbietet jene Folgen was sowohl Grafik, Animation, Story als auch
Charaktereigenschaften angeht nochmals um Welten.
Es dürfte so gut wie keinen Film, nicht einmal viele Fließband Serien geben, in denen
Grafik und Animation derart stümperhaft und dilettantisch aussehen.
Streckenweise erinnert das Ganze an ein Internet Flash Movie, wobei man hier
schon bessere gesehen hat. Anatomisch korrekt animierte Bewegungen wie schnelles
Laufen oder das Umfallen einer Person, sollte man lieber erst gar nicht erwarten.
Darüber hinaus wurden durch die Serie vorgegebene charatypische Verhaltensweisen und
Entwicklungen schlichtweg ignoriert oder über Bord geworfen.
Anzuführen ist z.B. die Tatsache, dass Jean und Nadia nun getrennt voneinander
leben, Nadia darüber hinaus als Laufbursche oder besser "Mädchen für
alles" bei einem Zeitungsverlag arbeitet. Nachdem sie beinah Herrscherin
von Atlantis wurde ist DAS natürlich DER Berufswunsch schlecht hin.
Oder aber die komplette Entwicklung von Grandis, Samson, & Hanson in der
Serie wird verworfen, nun sind sie vorerst wieder die rücksichtslosen
Bösewichte, denen ein wenig Geld wichtiger ist als ihre bestehenden Bande zu
unseren Helden.
Ebenfalls enttäuschend: Weder Marie, King, noch sonst jemand der ehemaligen Nautilus
Crew tauchen in diesem Film auf. Die Liste könnte man fortsetzen...
Ansonsten mutet der Film an, als hätten die Macher versucht aus diversen anderen
Filmfragmenten einen neuen zu basteln.
So zum Bsp. aus "Futureworld - Das Land von übermorgen". Da haben wir
ebenfalls Robotor die wie Menschen aussehen. Entscheidender jedoch,
Spitzenoberhäupter von überallher werden durch diese ausgetauscht um die
Politik des Konzerns zu verfolgen.
Auch bei Astro Boy bediente man sich reichlich. Dort verunglückt der Sohn eines
Wissenschaftlers tödlich und dieser baut einen Robotor nach dessen Vorbild.
Doch merkt der Erschaffer kurz darauf, dass das künstliche Ebenbild seines
Sohnes diesen doch nicht ersetzen kann und setzt diesen vor die Tür. Ersetzt
man nun Sohn durch Tochter, hat man die Grundlage wie sie im Nadia Movie
vorliegt.
Am Ende noch erwähnenswert, da durchaus komisch anmutend, die Einführung einer
"allgegenwärtigen Macht", die uns alle umgibt, die die Existenz des
Seins ist und welche eben nicht richtig dosiert in die Robotor eingesetzt wurde,
erinnert doch auch irgendwo an die Star Wars Reihe.
Die Mutmaßung warum der Bösewicht eigentlich Giger heißt, würde aber dann evtl.
doch zu weit gehen...
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