Now and then, here and there  

Titel (+alt.) Now and then, here and there
Ima, Sokoni Iru Boku
Episodenanzahl 13
Kategorie TV
Genre Action, SciFi, Drama
Erscheinungsjahr 1999
Studio AIC
Pioneer LDC
Regisseur Akitaroh Daichi
cel Info cels
Guu-rating

Beschreibung
Syu ist ein leidenschaftlicher Kendokämpfer, bei dessen Kampfstil schon seine ganze Persönlichkeit zum Ausdruck kommt. Immer zuerst mit dem Kopf durch die Wand, und dann erst nachdenken scheint sein Lebensmotto. Klar, dass so eine Art einen Kampf zu führen nicht viel Erfolg mit sich bringt, und so verliert er mal wieder ein Duell, weil er nur zuschlug, ohne taktisch zu überlegen. 
Auf dem Heimweg kommt er an ein paar riesigen Schornsteinen vorbei, wobei er erkennt, dass auf einem der Schlote jemand sitzt. Neugierig und unbesonnen wie er ist, will er den Schlot erklimmen, scheitert allerdings daran, da die Leiter kaputt ist, weshalb er seine Bemühungen auf einen Nebenschlot lenkt. Oben angekommen, erkennt er ein Mädchen mit blauen Haaren und einem Anhänger um den Hals, das dem Sonnenuntergang entgegenblickt. Wie es so seine Art ist, versucht er dieses sofort in ein Gespräch zu verwickeln, doch bekommt er aus dem wortkargen Mädchen nur mit größter Mühe heraus, dass ihr Name Lala-ru ist.

Kurze Zeit später taucht plötzlich eine militärisch gekleidete Frau in Begleitung von drei Robotern aus dem Nichts auf, zwei davon mit dem Aussehen von überdimensionalen Schlangen, die sich um die Schornsteine winden. Der dritte schnappt sich Lala-ru. Ihr flehender Blick geht in Syus Richtung und ihre Lippen bitten ihn um Hilfe. Nicht lange überlegend lässt er sich auf einen aussichtslosen Kampf ein, und schafft es mit mehr Glück als Verstand, die Roboinsassen vorzuführen. Abelia die Frau in Militärklamotten will sich nicht länger mit dem Jungen aufhalten, und leitet die Rückkehr ihrer Truppe ein, so dass alle Beteiligten und auch Syu genauso plötzlich wieder verschwinden, wie sie vorher aufgetaucht waren. Syu findet sich nun in einer riesigen Anlage wieder, und versucht mit Lala-ru an der Hand zu entkommen. 

Abelia mobilisiert ihre Soldaten, und tut alles, um die beiden an der Flucht zu hindern. Auf einer Brücke, die in der Mitte getrennt und hochgefahren werden kann, kommt es schließlich zum Showdown. Die Brücke wird ihnen natürlich zum Hindernis, und während Syu durch einen Sprung noch die andere Seite erreicht, schafft es Lala-ru nicht, und bleibt zurück. Syu sieht nicht ein, dass für sie die Flucht gelaufen ist, und springt noch einmal zurück, da die beiden Brückenteile aber schon viel zu weit voneinander entfernt sind, bekommt er nur noch ihren Anhänger zu fassen, und fällt in eine Tiefe, die er nur wieder mit viel Glück überlebt. In letzter Minute, bevor er aus dem seltsamen und überdimensionalen Gebäude, in die Tiefe fällt, bleibt er an einer Stoffabdeckung des Schachtes hängen und kann sich eher unfreiwillig die Umgebung ansehen. 

Eine riesige Wüste ist alles, was zu erkennen ist, und Syu ist sich sicher, dass der Ort sich nicht  auf der Erde befindet. In der Zwischenzeit ist Abelia nicht entgangen, dass der Gefangenen ein offensichtlich wertvolles Utensil nämlich der Anhänger fehlt, und sie schickt die Soldaten, die größtenteils aus Kindern und Jugendlichen bestehen, los, um ihn wieder zu beschaffen. So dauert es auch nicht lange, bis Syu auf Nabuka trifft, einen der Soldaten, der sich sofort in einen harten Kampf mit ihm stürzt, bei dem Syu unbemerkt den Anhänger verliert. Trotz aller Härte, mit der Nabuka den Kampf führt, begeht er einen Fehler, und droht in einen Abgrund zu fallen. Syu rettet ihn aus der misslichen Lage, wird aber sofort danach von einem zweiten Soldaten niedergeschlagen, und dem Führer Hamdo vorgeführt. 

Er trifft auf einen Herrscher, der unter seiner Führung das ganze Land zu seiner Auffassung von Frieden mit roher Gewalt und Eroberung zwingen möchte, und eine überaus gestörte Persönlichkeit besitzt, die geprägt ist von einem jähzornig kindlichem Verhalten, gepaart mit einem Übermaß an sadistischer Zerstörungswut und Größenwahn. Da Lala-ru mit Hilfe ihres Anhängers Wasser aus dem Nichts erschaffen kann, und sein "Hellywood" der riesige Komplex, der eine durch Wasser angetriebene fliegende Kampfstation darstellt, nur von Wüste umgeben ist, tut Hamdo alles, um Lala-rus Macht für sich zu nutzen. Als dieser den Anhänger fordert, den Syu beim Kampf verloren hatte und ihn deshalb nicht hergeben kann, muss Syu einige grausame Folterungen über sich ergehen lassen und wird in eine Art Verließ gesteckt, wo er auf Sala trifft, ein Mädchen das Lala-ru recht ähnlich sieht, und damals auf Grund einer Verwechslung auch entführt wurde. 

Trotz seiner hoffnungslosen Lage macht er der verängstigten Sala wieder Mut und Hoffnung. Währenddessen suchen die Soldaten die ganze Station nach dem Anhänger ab, so dass er schließlich gefunden wird. Da Hamdo dringend Soldaten braucht, bestimmt er, dass Syu zum Soldaten ausgebildet wird. Sala dagegen wird zwischen den älteren Soldaten als Lustobjekt hin und hergereicht, was sie an den Rand des Wahnsinns treibt. Während eines Angriffes von Seiten Hellywoods, bei dem Syu ebenfalls eingesetzt wird, bekommt er die ganze Grausamkeit Hellywoods zu sehen, denn diese Überfallen schutzlose Dörfer, rauben die Kinder und zwingen diese dann, Soldaten zu werden, egal welchen Alters sie sind. Syu kann diese Tatsachen nicht länger hinnehmen, doch hat er wirklich eine Chance gegen Hellywood? Kann er Lala-ru vor dem Verrückten Hamdo schützen, die sich trotz Anhänger immer noch weigert, Hamdo Wasser zu geben? Und was wird aus Sala?    
     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Das Charakterdesign iat sehr einfach gehalten, was aber ganz gut zur Thematik passt, da ein detaillierteres Design die Stimmung verdorben hätte. Mit den Hintergründen wurde allerdings nicht gespart, denn diese sind sehr genau mit Liebe zum Detail gemacht worden, wie es sich für eine recht kurze Serie auch gehört.

Die Animation kommt manchmal etwas schwerfällig rüber, so dass weniger Flüssigkeit, allerdings eher Dramatik dadurch vermittelt wird, so dass diese Tatsache weniger störend wirkt, als vielmehr ihren Zweck erfüllt.   

Es gibt zwar einige bgms, die gut die Stimmung des Anime untermalen können, aber mit richtigen Ohrwürmern oder Vocals kann die Serie nicht aufwarten.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Wer hinter dem recht einfach gehaltenen Charadesign, das von der stilisierten Methode her etwas an Charaktere aus Studio Ghibli Filmen erinnern mag, auch eine ähnlich kinderfreundliche Story vermutet, der hat sich sehr geirrt, denn in dem 13 Folgen umfassenden Anime geht es hart zur Sache und dadurch dass Gewalt oft sehr subtil dargestellt wird, was umso stärker unter die Haut geht, schafft es die Serie sehr gut, einen mitzureißen und an den Nerven zu zerren. Wer also schon bei "Schindlers Liste" fertig mit den Nerven war, sollte sich vom harmlosen Äußeren des Anime nicht täuschen lassen und lieber Abstand halten.   
Der Anime ist in Amerika auf drei DVDs erschienen, es gibt sogar ein Box Set, mit einer Special CD Extra, die  einen Kauf mehr als reizvoll macht. 
persönliche Meinung (Shaolan)
Mich hat im höchsten Masse an der Serie beeindruckt, wie sie es immer wieder schafft menschliche Abgründe auf gelungene Weise aufzudecken, und Dinge wie das Handeln in der Gruppe und Individualismus zum Thema zu machen. Auf der einen Seite haben wir einen Helden, der ein naiver Idealist ist, trotz allem Schlechten, das ihm wiederfährt immer an das Gute im Menschen und an eine schöne Zukunft glaubt, wobei er zwar oft äußerst schmerzhaft scheitert, aber immer wieder von neuem versucht, seine Zukunft für sich und die anderen zu verbessern. Dem gegenüber stehen Menschen, die sich von einer einzigen biederen Gestalt leiten lassen, die ihr aus falscher Loyalität dienen, die ihm aus Angst, oder Hoffnung auf bessere Zeiten gehorchen, was sogar etwas einen Vergleich zum dritten Reich zulassen würde, in dem man auch alle Grausamkeit mit einem geschlossen Auge betrachtet hat, und den Wahnsinn eines Einzigen zum Verderben vieler gewähren ließ. Der Anime klagt dabei nicht diese Menschen an, sondern lässt dem Zuschauer ihre Motivationen erkennen und besser verstehen. Man weiß zwar, dass ihre Haltungen falsch sind, versteht aber auch warum sie so handeln, wodurch das Anime trotz aller Kulisse in einer fremden Welt auf Grund der authentisch erscheinenden Figuren erschreckend real erscheint.

Allen, die sich mit derartigen Phänomenen, wie sie zu Hauf auch im dritten Reich entstanden sind, und seitdem trotz aller Demokratisierungen immer noch in vielen Ländern Realität sind, auch einmal unter einem anderen Gesichtspunkt auseinandersetzen möchten, kann ich dieses Anime wärmstens empfehlen, denn so mitzureißen, wie es diese Serie vermag, schaffen es nur wenige.
 
 
 


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