Noein  

Titel (+alt.) Noein
Noein - Mou Hitori no Kimi e
Noein - Toward Another You
Noein - You're Already Alone
Episodenanzahl 24
Kategorie TV
Genre SciFi
Erscheinungsjahr 2005
Studio Satelight (2D)
Viewworks (3D)
Regisseur Kazuki Akane
Charadesign Takahiro Kishida
Musik Hikaru Nanase
Autor Kazuki Akane
cel Info CG / 3D
Guu-rating

Beschreibung

Haruka (12) und Yuu (12) kennen sich bereits schon seit klein auf. Während Yuu die Ferien jedoch auf Grund seiner strengen Mutter mit Lernen auf seinem Zimmer und Abendschulbesuchen verbringen muss, ist Haruka mit einer sehr angenehmen Mutter gesegnet. Allerdings planten beide zusammen auch schon einmal von zu Hause wegzulaufen, was jedoch im Sande verlief. Yuu allerdings sieht für sich weiterhin keinen anderen Ausweg, um seiner tyrannischen Mutter zu entfliehen.

Doch dann passiert etwas in Harukas Leben, was sich bald als unmittelbare Bedrohung für ihr Leben herausstellen wird. Gerade als sie auf eine Art blauen Schnee aufmerksam wird, der vom Himmel fällt, entdeckt sie eine Gestalt auf einer Kirchturmspitze, die im nächsten Moment jedoch wieder verschwunden ist. Doch während sich die Clique, bestehend aus Haruka, Yuu und ihren drei weiteren engen Freunden Isami Miyuki und Ai, zu einer nächtlichen Geistersuche am Friedhof verabreden, taucht die Gestalt, die sich Karasu (Krähe) nennt, wieder auf und scheint es auf Haruka abgesehen zu haben.
Karasu offenbart Yuu, der mit einem Teppichmesser bewaffnet versucht Haruka zu schützen, dass dieser keinerlei Möglichkeiten hätte ihn aufzuhalten, da er selbst Yuu ist - nur 15 Jahre in der Zukunft.

Zwei sich bekämpfende Fraktionen, aus verschiedenen Zeitebenen, treten von nun an in den Vordergrund, beide zudem auf der Suche nach dem "Dragon’s Torque".
Karasu zählt dabei zu der Kampfeinheit "Dragon Knights" aus einer Zeitlinie, die sich La’cryma nennt, und die um jeden Preis versuchen ihre eigene Zeit und damit die Menschheit einer möglichen Zukunft zu beschützen.
Auf der anderen Seite steht das mysteriöse Shangri-La, dessen Invasionen in andere Zeitebenen die komplette Vernichtung aller Zeitlinien zum Ziel hat und gerade dabei ist, die Welt von La'cryma zu zerstören.

Haruka nun scheint der Schlüssel für beide Parteien zu sein, um ihr jeweiliges Ziel zu erreichen, denn sie selbst scheint das "Dragon’s Torque" zu sein. In bestimmten Situationen nämlich materialisiert sich um ihren Hals ein Ouroboros (Schlange, die sich selbst in Schwanz beißt). Dieses ermöglicht nun der Haruka dieser Zeitebene auch andere Zeitdimensionen zu sehen, sprich andere Möglichkeiten wie ihr Leben und das anderer Personen hätte verlaufen können.

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Die Serie baut auf die Quantenphysik und deren Theorien auf, denen der Anime auch seine Komplexität verdankt. 
Wenn man einen Würfel wirft und es kommt eine 6, so hätte man natürlich auch eine 1, 2, 3, 4 oder 5 würfeln können. Die Wahrscheinlichkeit ist für jede Zahl gleich groß. Die Theorie von multiplen Welten geht nun davon aus, dass es auch immer eine Welt gibt, in der man eine 1, 2, 3... gewürfelt hat. Sprich bei jeder Entscheidung tritt sowohl das eine, als auch das andere Ereignis ein, was natürlich zu einer unzähligen Anzahl an verschiedenen Welten führt. Bekannt wurde Albert Einsteins Einwand "Gott würfelt nicht!"

Dem Zuschauer wird versucht tiefergehende Theorien wie "Schrödingers Katze" oder die "Kopenhagener Deutung" zu vermitteln, wobei die Quantenphysik natürlich ein Gebiet darstellt, zu dem es ein ordentliches Maß an Phantasie benötigt.
Ersteres ist ein Gedankenmodell, das eigentlich die Unvollständigkeit der Quantenmechanik bei der Übertragung subatomarer Systeme auf die makroskopische Ebene aufzeigen soll.
Nach der Quantentheorie befindet sich nämlich ein instabiler Atomkern nach Ablauf einer beliebigen Zeitspanne im Zustand der Überlagerung (noch nicht zerfallen UND zerfallen). Im "Schrödingers Katze" Experiment wird diese Überlagerung auf ein makroskopisches System übertragen. 
In eine Kiste steckt man eine Katze, eine Flasche mit Giftgas, besagten instabilen Atomkern und einen Mechanismus der das Giftgas freisetzt, wenn der Atomkern zerfällt. Der Zustand der Überlagerung würde nun für die Katze ein lebendig und tot gleichzeitig bedeuten. Erst mit dem Öffnen der Kiste und der damit verbundenen Beobachtung würde sich entscheiden in welchem der beiden Zustände man die Katze auffindet, vor dem Nachsehen wäre der Zustand der Katze nicht bestimmbar. Diese Paradoxie führte zu diversen Interpretationen so auch zur der "Kopenhagener Deutung".
Wie bereits erwähnt veranlasste die scheinbare Unvollkommenheit über exakte Vorhersagen in der Quantentheorie Einstein zu oben genannter Aussage. Damit war er auch Gegner der "Kopenhagener Deutung", deren zentrales Element u.a. die "Unschärferelation" darstellt. Diese besagt, dass man, wenn von einen Teilchen der Aufenthaltsort bestimmt wird, man nichts über dessen Impuls aussagen kann - und umgekehrt. Beide zusammen kann man nur mit einer gewissen "Unschärfe" angeben. Dies liegt darin begründet, dass der Quantentheorie zufolge der Aufenthaltsort eines Teilchens nicht durch seine Ortskoordinaten in Abhängigkeit der Zeit beschrieben werden kann, sondern durch eine Wellenfunktion. Diese liefert aber für jeden Ort eben nur eine Wahrscheinlichkeit wo man bei einer Messung das besagte Teilchen finden könnte. Ein einzelnes Teilchen ist daher nicht als Ganzes bestimmbar, da durch die Messung die Wellenfunktion vollständig verändert wird, was auch als "Kollaps der Wellenfunktion" bezeichnet wird.

Eine weitere in Noein vorkommende Interpretation der Quantentheorie stellt die schon indirekt erwähnte "everettsche Viele-Welten-Interpretation" dar, die aus obigen Würfelgedankenexperiment resultiert. Mögliche Messergebnisse finden alle statt, nur eben in unterschiedlichen Universen, so dass sich dem jeweiligen Beobachter nur ein mögliches dieser Resultate offenbart. Durch diese Theorie wären viele Paradoxen erklärbar, auch die Auswirkungen einer Zeitreise.

Die Überwindung von Zeit und Raum ist in der Quantenwelt folglich theoretisch möglich. Wichtig ist daher der Fakt, dass die Kämpfer von La’cryma zu Quantenwesen werden mussten, da sie ansonsten niemals in andere Zeitebenen hätten eindringen können. 

Das Aussehen des Dragon’s Torque in Form eines "Ouroboros" ist ebenfalls symbolträchtig. Dieser steht als Symbol für die Unendlichkeit. Die sich in den Schwanz beißende Schlange symbolisiert, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht. Da sich somit alles auch immer wieder wiederholt, ist es gleichzeitig auch ein stellvertretendes Zeichen der Ewigkeit.

Nach diesem kleinen Ausflug in die unendlichen Tiefen, quantenphysikalischer Verwirrungsmodelle, kommen wir aber nun zu den physikalisch fassbareren Kriterien des Anime.

"Noein" bietet solide, gutgezeichnete 2D Hintergrundgrafik, die sich auch schon mal mit teilweise kompletten 3D Szenen abwechselt, die allerdings die Minderheit darstellen. Wirkt das 3D bei gewissen Szenen, wie den Kämpfen gegen Shangri-La durchaus atmosphärisch, sind andere Szenen wie Rundfahrt / Zoom um/an Harukas Wohnhaus oder diverse Verkehrsmittel eher weniger gelungen und haben eher Versuchscharakter.
Experimentell, aber auch so gewollt, ist das Charadesign. Sehr lange, dünne Gliedmaßen, große, fast quadratische Augen und in Kämpfen auch mal sehr sketchy wirkende Zeichnungen kennzeichnen den Anime und geben ihm so auch eine sehr eigene Identität.

Der Soundtrack offenbart eine ausgezeichnete Atmosphäre, besonders in den ernsten und actionreichen Szenen tragen die Stücke zur Dramatik und Perfektionierung selbiger stark bei. Die Titel sind auch eigenständig so gelungen, dass sich viele den Kauf des Soundtracks überlegen werden.


Als Opening Theme kommt das sehr stimmige "Idea" von eufonius zum Einsatz, beendet werden die Folgen mit dem Vocal "Yoake no ashioto" von solua.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Quantenphysik anschaulich gemacht - Noein. Die Stärke der Serie liegt eindeutig in ihrer exotischen Quelle, der sie sich bedient und es dadurch schafft dem Zuschauer eine fesselnde und atmosphärisch dichte Geschichte zu erzählen.
Das verzeiht auch einige Längen im Anime sowie teilweise doch sehr beschränkt handelnden Charaktere.
An das ebenfalls exotische Chara Design gewöhnt man sich schnell, wogegen die schlechteren 3D Szenen schon negativ auffallen. Der mitreißende, sehr stimmungsvolle Soundtrack macht süchtig und rundet die Serie insgesamt zu einen sehenswerten Stück Animationskunst ab.
persönliche Meinung (Shaolan)
 
 
 
 


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