RahXephon  

Titel (+alt.) RahXephon
Episodenanzahl 26
Kategorie TV
Genre Mecha, SciFi
Erscheinungsjahr 2002
Studio Bones
Regisseur Yutaka Izubuchi
Autor Yutaka Izubuchi
Design Akihiro Yamada (Chara)
Junichi Higashi (Art)
Musik Ichiko Hashimoto
cel Info CG
Guu-rating

Beschreibung

Das Jahr 2015 - Ayato Kamina lebt mit seinen 17 Jahren in Tokyo. Schule wie auch sonstiges alltägliches Leben gehen ihren gewohnten Lauf. Was etwas kurios anmutet, da Tokyo die letzte Zivilisation auf Erden darstellt. Das gesamte andere Leben auf der Welt wurde vor 3 Jahren von mysteriösen außerirdischen Eindringlingen, die sich "MU" nannten, ausgelöscht.

Doch scheint dieses drastische Ereignis keinen heutzutage mehr groß zu bewegen. Es scheint als wolle man die Vergangenheit vergessen.
So hat Ayato auch nur noch schwache Erinnerungen an ein Mädchen im gelben Kleid, dass er anscheinend einmal gekannt haben muss, doch ihm nun nur in Form verschleierter Träume im Gedächtnis bleibt. So versucht er das Bild von ihr auf Leinwand einzufangen, doch bleibt ihr Gesicht im Dunklen.

Die Welt in der Ayato nun lebt ist jedoch nicht die einzige Wahrheit. Es gibt Menschen außerhalb Tokyos. 6 Milliarden um genau zu sein, doch trennt sie von ihresgleichen nicht nur Raum sondern auch Zeit. Vom Weltraum aus betrachtet nämlich umhüllt Tokyo eine riesige Sphere, die aussieht wie die Oberfläche von Jupiter, was dem Gebilde sinnigerweise den Namen "Tokyo Jupiter" einbrachte.
Wahr ist, dass die "MU" auf die Erde kamen, sich allerdings alle in diese von ihnen erschaffene Sphäre zusammen mit den Einwohnern Tokyos verschanzten. In dieser vergeht allerdings die Zeit langsamer als in der Außenwelt, so sind in den 3 Jahren, außerhalb "Tokyo Jupiters" und somit der restlichen Welt ganze 12 Jahre verstrichen.

Diese waren jedoch nicht friedlich, denn immer wieder schickten die "MU" ihre mächtigen Waffen, die "Dolems", in die Welt, die bisher zwar abgewehrt werden konnten, doch auch große Zerstörungen anrichteten. 
Die Menscheit gründete in dieser Zeit eine eigene Organisation namens "Terra", auf der nun die Verantwortung der Weiterexistenz der Menschheit lastet.

Von alledem nichtsahnend wird Ayato eines Tages damit konfrontiert, als er gerade mit Schulfreunden in der U-Bahn ist und die Stadt angegriffen wird. In dem darauf folgendem Chaos fordern zwei bewaffnete Sicherheitsleute ihn auf sie zu begleiten. Doch werden sie von einer plötzlich auftauchenden Frau namens Reika Mishima niedergestreckt. Dabei stellte Ayato zu seinem Entsetzen fest, dass deren Blut blau ist. 

Über Umwege gelangt er mit Reika und RahXephon, einem riesigen fremdartigen Mecha, den er erwecken und somit auch steuern konnte, in die Außenwelt, wo er sich zunächst dem Kampf gegen die Dolems anschließt. Doch wird er in der Außenwelt trotz seines Engagements weniger als Helfer in der Not, sondern vielmehr als ständige Bedrohung angesehen, und Ayato fühlt sich deshalb zu niemandem richtig zugehörig, denn sogar seine eigene Mutter, die er in Tokyo Jupiter zurückließ, nicht allerdings ohne vorher zu entdecken, dass ihr Blut ebenfalls Blau ist, scheint einiges vor ihm verborgen zu haben. Und auch die Menschen der Außenwelt scheinen alle ihre eigenen Ziele mit seiner Hilfe zu verfolgen.
Diesen neuen Tatsachen muss sich Ayato nun stellen. Dabei quält ihn auch weiterhin die Frage, wer das Mädchen in seinem Traum ist und welches Schicksal seinen engsten Freunden, vor allem Hiroko Asahina zuteil wurde, die er in "Tokyo Jupiter" zurücklassen musste. Quon Kisaragi, ein mysteriöses Mädchen, scheint dabei ein wesentlicher Schlüssel zu seinen Fragen zu sein.

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

RahXephon überzeugt vor allem durch eine durchwegs gute Grafik auf hohem Niveau, auch wenn deren Qualität in den Anfangsfolgen noch einen Tick über dem Rest liegt.

Dem überall zu hörenden Vorurteil RahXephon sei ein einziger Neon Genesis Evangelion Klon muss man an dieser Stelle entgegenwirken. Die ähnliche Idee, dass der Protagonist einen riesigen Mecha nutzen muss um Eindringlinge abzuwehren ist zwar gegeben, doch wenn man den Anime wirklich gesehen hat, stellt man fest, dass dies der Punkt ist, wo die Ähnlichkeiten dann auch schon enden.

Was vor allem auffällt ist die Komplexität der Serie. Was nicht weiter verwundert, konnte Regisseur Yutaka Izubuchi seine Erfahrungen unter anderem bei Patlabor und 1997 in Gasaraki sammeln.

Die Vielschichtigkeit, die die Serie an den Tag legt, wird auch durch die Menge an Inhalten deutlich. Dem Zuschauer werden Intrigen, Tragödien, Romanzen, Mecha Kämpfe, desweiteren philosophische und metaphysische Konzepte nahegebracht, deren anspruchsvolle Inszenierung ihresgleichen sucht.

Quellen hat der Anime viele, was auffällt ist der deutliche Bezug zur Maya Kultur, was vor allem durch den architektonischen Stil der Mu auffällt. So enthält auch das Aktivierungsdatum von Rahxephon einen interessanten Aspekt. Dieser wird von Ayato am 21ten Dezember 2012 erweckt, dem Tag, der das Ende de Maya Kalender markiert. Demzufolge ist zu diesem Zeitpunkt das Zeitalter des Jaguars zu Ende und die Erde steigt auf in ihre fünfte, perfekte Phase.
Ebenfalls von Bedeutung ist die Geschichte von "Alice im Wunderland" wobei hier "Tokyo Jupiter" im Kontrast zur  Außenwelt steht, und des weiteren besonders James Churchwards 1931er Roman "The Lost Continent of Mu" in dem es um eine untergegangene fortgeschrittene Kultur geht, ähnlich der Geschichte von Atlantis.

Sowohl das Opening "Hemisphere" von Maaya Sakamoto als auch das Ending "Yume no Tamago (Fledgling Dream)" von Ichiko Hashimoto und Mayumi Hashimoto sind wunderschöne Stücke, die zur Gesamtserie wunderbar passen. 
Die Musik bzw. Töne spielen zudem eine große Rolle in diesem Anime, sieht man sich nur mal die "Waffe" der Dolems an.
Dabei ist
Ichiko Hashimoto eine große Bereicherung für die musikalische Unterstreichung der Serie, da sein häufiger Einsatz von Orchesterinstrumenten eine sehr aussagekräftige Atmosphäre zu erzeugen weiss.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Der Anime steht im Schatten von Evangelion und scheint dort gefangen. Nennt man RahXephon, wird die Serie schon fast zwangsweise mit der Kultserie verglichen, nicht selten auch als schlichte Kopie abgetan. Zu unrecht!
Würde man nämlich diesen Vorurteil Glauben schenken, entgeht einem ein komplexer, sehr anspruchsvoller und von NGE thematisch gänzlich losgelöster Anime.
Nicht überall wo ein Jugendlicher einen Mecha steuert ist eben auch Neon Genesis Evangelion drinn. Und das ist gut so! Der Anime entwickelt seinen eigenen Reiz und gerade der anspruchsvolle Handlungsstrang dürfte vor allem älteren Fans sehr entgegen kommen.
persönliche Meinung (Ewok)
RahXephon ist eine gelungene Mystery-Mecha-Serie, die wirklich nur auf dem ersten Blick mit Neon Genesis zu vergleichen ist. Hier wird eine vollkommen andere Hintergrundgeschichte etabliert, die nur die Mechas und die jungen Hauptdarsteller mit NGE gemeinsam hat.
Die Zeichenqualität ist auf (leider nur meist) hohem Niveau und auch das Chara-Design ist wirklich sehr gut gelungen.
Daher kann man jedem nur empfehlen, sich diese Serie einmal zu Gemüt zu führen, denn sie wird für einige Stunden guter Unterhaltung sorgen.
persönliche Meinung (Shaolan)
Die Serie versucht so zwanghaft mit den prinzipiell gleichen Grundelementen aus dem Schatten von Evangelion zu springen, dass es kein Wunder ist, dass sie ständig mit Evangelion verglichen wird. Hätte man die Mecha Sache nicht so stark in den Vordergrund gebracht, wäre es im Traum niemandem eingefallen, diese Parallelen zu ziehen.
Die Grafik geht vom Design her in eine ganz andere Richtung als NGE, meiner Ansicht nach etwas gewöhnungsbedürftiger und teilweise zu "schnörkelhaft", was die Mechas betrifft, aber durchaus annehmbar, da die Hintergründe natürlich um einiges detaillierter sind.
Die Musik versucht eine ganz andere Seite zu betonen, wenig Klassik, mehr esotherische Stücke.
Die Geschichte hat einen völlig anderen Hintergrund, und wirklich nur die Mechas und die Organisation mit ihren Personen als verbindendes Element gleichen sich.
Der Erzählstil letztendlich ist ebenfalls von ganz anderer Art. Während Evangelion eine gelungene Mischung aus Humor und Bizarren Wendungen bis hin zur philosophischen Diskussion als Klimax der Serie bietet, setzt RahXephon auf eine komplexe Geschichte, mit ernsten Elementen, die bis zum Ende neue Geheimnisse bietet, was den Anime zwar über manche Strecken etwas zäh werden lässt, aber nie die Spannung nimmt.
Alles in allem ein guter Mecha Anime, der eine tiefgründige Story bietet, und neben Evangelion eine Chance ohne direkten Vergleich verdient. 
 
 
 


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