Texhnolyze  

Titel (+alt.) Texhnolyze
Episodenanzahl 22
Kategorie TV
Genre Drama, Psycho
Erscheinungsjahr 2003
Studio Madhouse Production
TEXHNOLYZE Production Committee
Regisseur Hirotsugu Hamazaki
Yasuyuki Ueda
Chara Designer Abe Yoshitoshi
Shigeo Akahori
Drehbuchautor Konaka Chiaki
cel Info CG
Guu-rating

Beschreibung

Ichise lebt in der unterirdischen Stadt Lukuss, in der vorherrschend Verzweiflung und Gewalt den Alltag bestimmen. Dies erlebt Ichise am eigenen Leib, als er eines Tages nach einen Wettboxturnier sowohl seinen Arm als auch sein Bein gewaltsam verliert.

Als er dem Tod schon Nahe ist, nutzt ihn eine Ärztin, um die nächste Generation an Texhnolyze an
ihm zu versuchen. Sprich sie ersetzt seine verlorenen Körperteile durch künstliche, mechanische Gliedmaßen, deren Zustand der Besitzer unter anderem in seinem Gesichtsfeld nun sehen kann. Dabei spielt ein seltenes Material namens "RAFIA" eine entscheidende Rolle, da dieses die Fähigkeit besitzt den menschlichen Körper mit dem künstlichen Körperteilen zu verbinden, was die zentrale Grundlage bildet für die Texhnolyzation.

Vor allem zwei weitere Charaktere beeinflussen von nun an Ichises weitere Zukunft. Zum einen Ran, ein junges Mädchen, welches die unmittelbare Zukunft voraussehen kann, doch deren Beweggründe mysteriös sind, ebenso wie ihre Gesichtsmaske die sie oft trägt.
Doch ist sie es auch, die ihn aus dem Dunkel führt, wenn für ihn schon alles verloren scheint...

Daneben tritt Oonishi Kyogo verstärkt in Ichises Leben, der die "Stimme der Stadt" zu hören vermag und als Anführer der ORGANO Gruppe ein einflussreicher Mann ist, da selbige große Macht in Lukuss besitzt.
Neben Organo beherrscht eine Art Arbeitsklassenorganisation namens "Citizen Salvation Alliance" ebenfalls die Stadt, deren Anführer "Kalis Makimata" heißt, der "Seele, Körper, Wahrheit, Erlösung und Rache" proklamatiert.
"GABE" die dritte Gruppierung schließlich umgibt die Seherin Ran und bleibt meist im Dunklen.

Eine vierte Gruppierung Racan besteht aus Jugendlichen Rebellen mit ihrem Führer Shinji an der Spitze, die vor allem die Freiheit suchen und am liebsten nichts mit den anderen Gruppen zu tun haben möchten.

Alle Parteien sind dabei bewaffnet mit Samurai Schwertern als auch Schusswaffen und die Waffenruhe hängt oft nur an einen seidenen Faden.
Diese nun scheint ein Besucher von außerhalb namens Yoshii Kazuo zu stören, denn es kommt bald nach seiner Ankunft in der Stadt zu blutigen Zwischenfällen.

Doch warum ist die Stadt so weit unter der Erde angelegt, was geht an der Oberfläche vor und was hat es mit dem großen Obelisk auf sich, der im Zentrum der Stadt sich in die Höhe erhebt?
Um sein Schicksal zu begreifen und um zu überleben findet Ichise dabei nach und nach diese Geheimnisse um Lux heraus...

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)
Texhnolyze vereint wieder den Produzenten Yasuyuki Ueda, der ebenfalls in Haibane Renmei, NieA_7 und Serial Experiments Lain diese Rolle innehatte, und Drehbuchautor Chiaki Konaka von Serial Experiments Lain. Auch Yoshitoshi Abe ist uns aus den genannten drei Anime kein Unbekannter, war er bei diesen doch auch als Chara Designer verantwortlich und auch bei Texhnolyze übernahm er das das Konzipieren der Charaktere.

Der Anime an sich ist ein großes Mysterium, der nur Stück für Stück einzelne Informationen freigibt. So gesehen ist er am ehesten mit "serial experiments lain" vergleichbar und ist gleichzeitig doch um vieles anders. Dabei ist er noch realistischer was das Chara Design angeht, realistischer was das Fundament der Geschichte betrifft in der wir eine Stadt sehen in der verschiedene teils verfeindete Gruppen ihre Machtpositionen behaupten und ausweiten wollen. Allein aus diesen Konflikten entstehen blutige Szenen die an Brutalität und Grausamkeit immer wieder streckenweise den Anime dominieren und so zu einer Atmosphäre beitragen, die den Zuschauer gleichzeitig abstößt aber auch auf gewisse Weise fasziniert.

Im Gegenzug dazu stehen viele ruhige Szenen, die von St
andbildern und Hintergrundbildern geprägt sind. Auf die Animation von Bewegungen wurde, wenn sie gezeigt wird, viel Wert gelegt. Die korrekte Bewegung der Körperteile nimmt animationstechnisch die wichtigste Stellung ein, schon alleine um die texhnolyzeden Körperteile dem Zuschauer immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Die oft beklemmend wirkende, elektronische Musik trägt viel zu der düsteren, Atmosphäre bei, die der Anime vermittelt.
Vocals sind drei enthalten, "Guardian Angel" von "Juno Reactor" bildet dabei das Opening, welches einem im Gedächtnis bleiben wird. Als Ending kommt "Tsuki no Uta" (Song of the Moon), das von der bekannten Gruppe Gackt stammt, in den Folgen 1-21 zum Einsatz. Von "Yoko Ishida" in langsamen englisch gesungen stammt das Ending der 22ten Episode "Walking Through the Empty Age", das einen perfekt atmosphärischen Abschluß bildet.
 
Erwähnenswert bezogen auf das US DVD Release ist zudem, dass sie "Synchro Outtakes" als Extras enthalten, die in diesem Fall aber eine absichtliche Uminterpretierung bzw. Veralberung bestimmter Szenen darstellen. Sie stellen sich als wahre kleine Schätze heraus, die man unbedingt zusätzlich genießen sollte, und deren Humor am Ende sogar in einem "alternativen Ende" gipfelt. Ein erfrischender Gegenpol zu dem ansonsten sehr ernsten Anime.
 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Texhnolyze ist schwere Kost in jeglicher Hinsicht. Das fängt mit dem noch realistischeren Chara Design von "Abe Yoshitoshi" im Vergleich zu seinen früheren Werken an, geht über die vielen blutigen Gewaltszenen und endet in einer Geschichte die einen nach 22 Folgen zurücklässt mit der finalen Erkenntnis, dass man die Outtakes VOR dem Sehen des Anime absolut nicht lustig gefunden hat, NACH Kucken der Serie aber sich darüber köstlich amüsieren kann.

Die große Frage ist wohl jene, ob nicht auch 13 Folgen gereicht hätten das zu vermitteln was in den 22 Folgen erzählt wurde. Handlungsmäßig mag dies zutreffen, da vor allem in den ersten 15 Episoden man sich oft fragt worum es zum Henker denn eigentlich nun hier geht. Atmosphärisch aber waren wohl 22 Folgen nötig. Schon allein um die Outtakes genial zu finden... ^^

Wem kann ich diesen Anime also empfehlen? Alle die schon sehr viele Anime gesehen haben, darunter die Titel Serial Experiments Lain, Boogiebop Phantom und Gasaraki waren, und noch einen Schritt weiter gehen wollen. 
Man darf nicht den Fehler machen allein den Sinn dieser Serie Folge um Folge zu suchen, sonst quält man sich nur. Der Anime will mehr vermitteln und das wird in den Kameraperspektiven, Dialogen, Monologen, Bildern und Personen deutlich.
persönliche Meinung (Shaolan)
Texhnolyze ist von der Thematik her noch am ehesten mit Serial Experiments Lain zu vergleichen. Auch hier spielt die Technik eine zentrale Rolle, doch wird diesmal die Frage aufgeworfen, ob die nächste Evolutionsstufe des Menschen in einer technischen Vollendung zu finden ist.
Bringen künstliche aber dafür perfekte Gliedmaßen den Menschen auf eine neue Stufe des Seins?
Um diese Frage zu klären, besuchen wird Lukuss, eine Stadt bevölkert von "texhnolyzed Menschen", Menschen die einen spiritistischen Lebensweg mit der Seherin Ran als Oberhaupt wählen, und Menschen, die es ablehnen texhnolyzed zu werden. Aufgrund der verschiedenen Weltanschauungen hängt der Frieden an diesem tristen Ort ständig an einem seidenen Faden.

Schon ein Mann von der Außenwelt schafft es, diesen Frieden empfindlich zu stören.
Wie man sehen kann besitzt der Anime viele Parallelen zu unserer heutigen Welt, und zeigt das was in den Nachrichten nicht kommt, nämlich wie sich die verschieden Gruppen gegenseitig dezimieren, nur um hinterher wieder von einer anderen Gruppierung geschlagen zu werden.
Erschreckender Realismus also in einer surrealen Welt!
Klingt interessant, ist es auch, doch meiner Meinung nach etwas schleppend erzählt. Sicher ist es wichtig eine gewisse Anzahl an Folgen zu haben, in der man sich an das Leben in Lukuss gewöhnen kann, doch zieht sich dadurch der Anime künstlich in die Länge.
Es wird auch dadurch zusätzlich erschwert, sich in die Szenerie einzufinden, dass nie das Innenleben der Charaktere aufgezeigt wird, lediglich aus ihren teilweise kargen Handlungsweisen kann man nachempfinden, was ihre Intentionen und Gefühle sein mögen.

Fazit: Der Anime macht es einem sehr schwer am Ball zu bleiben und sich hineinzudenken, aber wenn man genügend Ausdauer besitzt, wird man mit einem interessanten Potburri aus verschiedenen Ideologien, Konflikten, und menschlichen Schattenseiten konfrontiert. 
 
 


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