Tonari no Yamada-kun  

Titel (+alt.) Meine Nachbarn, die Yamadas
Houhokekyo Tonari no Yamada-kun
Tonari no Yamada-kun
My Neighbors the Yamadas
Episodenanzahl -
Kategorie movie
Genre Family
Erscheinungsjahr 1999
Studio Ghibli
Regisseur Isao Takahata
Autor Hisaichi Ishii 
Musik Akiko Yano
cel Info CG
Guu-rating

Beschreibung
Derjenige, der auf der Suche nach einer tiefergehenden Geschichte ist, ist völlig falsch, denn die Yamadas bieten in ihrer eigenwilligen, aber total sympathischen Art einen Lacher nach dem anderen. Vielleicht ist es besser erst einmal die Familie genauer vorzustellen. 

Da ist als erster natürlich die Oma Shige, die ebenfalls im Haus der Yamadas wohnt. Schließlich ist es ja ihr Grund, auf dem das Haus steht, was sie dem Familienvater gelegentlich auch vorwirft. Überhaupt hat sie manchmal eine recht schroffe Art, die Dinge zu sehen, eben so wie die alten Leute halt sind. Auch ist sie ab und zu ein wenig traurig darüber, dass sie mit ihren siebzig Jahren nur noch etwa dreißigmal die Kirschbäume erblühen sehen wird. Eins muss man der Frau also lassen: Ein unerschütterliches Selbstvertrauen hat sie.

Als nächstes wäre da der Vater Takashi. Wenn er mal nicht davon träumt, der legendäre "Masked Rider" zu sein, und seine entführte Frau vor bösen Gangstern zu retten, oder seinem Sohn versucht, zum Baseballspielen, die typische Vater Sohn Sportart,  zu überreden, geht er, wie jeder andere auch, seinem Job nach, und hofft jeden Abend auf ein gutes Abendessen. 
Dass er diesen Wunsch sehr selten erfüllt bekommt, liegt an seiner Frau Matsuko, die ständig versucht, den Mühen des Haushalts zu entrinnen, und immer die am wenigsten aufwendige Lösung wählt. Warum zum Beispiel neue Glühbirnen kaufen, wenn man sie auch einfach von dort austauschen kann, wo man sie selbst nicht braucht. Zum Beispiel aus dem Zimmer des Sohnes. Bei ihr kommt es schon mal vor, dass es die ganze Woche Curry gibt, oder dass der Vater Abends, abgerackert und hungrig wie er ist, mit einer Banane vorlieb nehmen muss. 
Dann gibt es noch den etwas vorlauten Sohn Noboru, der sehr hart für die Schule studieren muss, was aber meist dadurch behindert wird, dass er nach spätestens fünf Minuten in tiefen Schlaf fällt. 
Und zu guter letzt hat die Familie noch eine kleine Tochter Nonoko, die immer sehr traurig ist, wenn ihre Eltern streiten. Schließlich kann man dann ja nicht mehr den Fernseher verstehen.

Klingt doch wie eine ganz alltägliche Familie, oder? 
In vielen Einzelepisoden werden alltägliche Situationen der Familie dargestellt, wobei von einem, angesichts der Körperfülle der Frau, irrwitzigen Tangotanz, bis hin zu solch Dramen, wie die eigene Tochter im Einkaufscenter zu vergessen, oder einer bösen Rockerbande Paroli zu bieten, alles dabei ist.

Die Situationskomik gepaart mit unbarmherzig parodierten Szenen, die den meisten auch aus ihren eigenen Familien bekannt sein dürften, ist dabei so treffsicher eingesetzt, dass wohl kein Auge trocken bleiben wird. 
     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Obwohl die Grafik wohl kein neuer Meilenstein in der Geschichte von Studio Ghibli sein dürfte, passen die Charadesigns wunderbar zu dem Humor des Filmes, und ergänzen ihn prächtig. Figuren alla Nausicaä und Mononoke passen da einfach beim besten Willen nicht rein, und so kann man mit gutem Gewissen sagen, dass Ghibli auch hier ein gutes Händchen bewiesen hat. Die Art der Zeichnungen erwecken irgendwie den Anschein, als ob hier eine Bildergeschichte verfilmt wird, als ob ein kleines Kind die Geschichte der Yamadas aus seinen eigenen Augen erzählt, und zeichnet, und wer den Film gesehen hat, der weiss, dass dies auch an sehr vielen Stellen durch die Handlung zum Ausdruck kommt.

Die Musik ist in gewohnt guter Ghibi Qualität, wobei diesmal auch recht viele Vocals vorhanden sind, teilweise auch von den Sprechern der Yamadas gesungen. Ein Highlight stellt dabei der Song "Que Sera" dar, der urkomisch in einer Karaokeeinlage von Matsuko und Takashi auf einer Hochzeit vorgetragen wird. Das muss man einfach gehört haben. Auch die übrigen Vocals haben Ohrwurmqualität, und sind allesamt recht sanft und melodisch gehalten. Die bgms unterstützen mal wieder gekonnt die Stimmung und auch stark den Humor, so dass man sagen kann, dass der Soundtrack der Yamadas schon einen Kauf wert wäre, vorausgesetzt, man gibt sich auch mal mit sanfteren Klängen zufrieden, und verzichtet auf Rockgitarren.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Takahata wollte, Yamada-kun mehr wie Wasserfarbenbilder aussehen lassen, was mit cel Bildern nicht zu realisieren gewesen wäre. Um dies zu erreichen wurde die herkömmliche cel bei cel Zeichnungsmethode durch digitale Technologie ersetzt. Dies wiederum macht Yamada-kun zum ersten Ghibli Film der komplett an Computern gezeichnet und animiert wurde.

Die Altagsgeschichten der Familie Yamada, die auf diese Weise wunderschön ins Szene gesetzt wurden sind einfach wunderbar unterhaltsam. Wie die meisten anderen japanischen Ghibli DVDs, besitzt Yamada-kun eine perfekte englische Untertitelung, was deren Kauf also durchaus rechtfertigt.
persönliche Meinung (Shaolan)
Wer Filme wie Nausicaä, Laputa, Mononoke Hime kennt, der weiss, wofür Studio Ghibli im Allgemeinen steht: Traumhafte Hintergründe und exzellentes, vereinfachtes, aber dennoch realistisches Charadesign, wobei beides größtenteils liebevoll und von Hand auf cels und Papier gebracht wird, gepaart mit einer anspruchsvollen Story, die einerseits zum Träumen, andererseits auch zum Nachdenken anregt.

Tonari no Yamada-kun bricht so ziemlich alle diese Traditionen, denn die Serie kommt mit wenig Hintergründen aus, die meist sogar nur angedeutet und immer stark stilisiert sind. Das Charadesign hat einen hohen Knuddelfaktor, und erinnert eher an Chibi Maruko Chan, als an andere Ghibli Filme. Dazu kommt noch, dass es die erste Serie von Ghibli ist, die komplett am Computer animiert wurde. Zu guter letzt bietet die Story diesmal einen Gag nach dem anderen, und was das Nachdenken angeht, sind die Prioritäten auch verschoben, denn hier tauchen nicht Fragen der Ethik, sondern eher Fragen wie, was macht eine Riesenschnecke in dem Film, oder wieso singt die Familie "Que sera", während sie an Regenschirmen hängend durch die Lüfte fliegen, und von einem fliegenden Klassenzimmer begleitet werden.
 
 
 


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